Wolfgang Grupp: „Die Welt ist verrückt geworden“

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Trigema-Chef Wolfgang Grupp blickt mit Skepsis auf die Entwicklungen in der modernen Gesellschaft. Er spricht von einer Duz-Kultur, in der „der Anständige nicht selten der Dumme ist“.

Burladingen – Als Botschafter und Repräsentant der Firma Trigema hat Wolfgang Grupp eine gewisse Bekanntheit erlangt. Wie kaum ein anderer steht er öffentlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland ein und polarisiert mit provokanten Statements. Während er selbst auf konservative Werte setzt, hat er für Entwicklungen in der modernen Gesellschaft oft kein Verständnis. Im Podcast Biz & Beyond von RTL wünscht er sich die gute alte Zeit zurück.

„Die Welt ist verrückt geworden“, sagt Grupp im Podcast. „Und das liegt an uns Menschen.“ Anstand zähle nichts mehr. „Der Anständige ist nicht selten der Dumme. Und der Unanständige wird gehypt.“ Das müsse sich wieder ändern – indem sich die Gesellschaft auf frühere Werte konzentriere. „Jeden spricht man mit Du an. Das ist nicht unsere Welt in Deutschland. Ich habe Respekt vor dem anderen und ich sieze die Person. Und ich ziehe mich auch entsprechend an und ich verhalte mich auch entsprechend.“

Wolfgang Grupp: „Ich mache das, was vor 30 Jahren normal war“

In mehr als 50 Jahren als Trigema-Geschäftsführer hat Grupp die Firma zum größten Hersteller für Sport- und Freizeitkleidung ausgebaut. Zum Erfolg seiner Marke hat sicherlich auch die Popularität seiner eigenen Person beigetragen. „Eine Marke als Firma zu haben, ist wichtig“, so der 81-Jährige. „Weil, wenn man eine bekannte Marke hat, ist das Geschäft wesentlich leichter, als wenn man anonym ist.“

Dass seine Firma in der Branche als größter Hersteller zählt, macht Grupp stolz. Gleichzeitig betont er aber auch, dass man als der Letzte in seiner Branche automatisch der Größte sei. „Dass ich nun einen gewissen Bekanntheitsgrad habe, zeigt, wie verrückt die Welt geworden ist“, so der Unternehmer. „Weil ich mache nichts Besonderes. Ich mache das, was vor 30 Jahren normal war und was jeder gemacht hat.“ Mit seinem unternehmerischen Tun und seinem Fokus auf traditionelle Werte falle er heute aus dem Rahmen. Die Welt sei „unanständig“ geworden – was man auch daran sehe, „wie man den anderen behandelt“.